FODMAP und CED: Was steht bei dir auf dem Speiseplan?

FODMAP-arme Ernährung kann Beschwerden bei CED lindern

Für viele Betroffene einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) spielt die Ernährung eine wichtige Rolle: Gemäß einer Studie ist etwa jede*r Zweite mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa der Meinung, die Beschwerden so beeinflussen zu können.1 Dabei haben ca. 40 % der CED-Betroffenen schon einmal eine Diät ausprobiert – und das oft ohne auf die Unterstützung von Ärzt*innen oder einer entsprechenden Ernährungsberatung zurückzugreifen.2 Auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten kann u. a. dann hilfreich sein, wenn bei dir eine Unverträglichkeit festgestellt wurde – was bei CED-Patient*innen vermehrt der Fall ist: 65 % der Betroffenen leiden unter einer Nahrungsmittelallergie oder -intoleranz, verglichen mit 14 % der Personen ohne CED.3 Nahrungsmittel, die u. a. Gluten, Laktose oder Fruktose beinhalten, verschlechtern die CED-Aktivität vielleicht nicht, doch können sie mitverantwortlich für die Darmbeschwerden sein.3,4 Erfahre mehr in unserem Artikel Schlechtes Bauchgefühl: Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien bei CED. Von solchen Unverträglichkeiten abgesehen, gibt es keine allgemeingültige Ernährungsempfehlung für CED-Betroffene von den medizinischen Fachgesellschaften und Leitlinien, den Handlungsempfehlungen für deine Gastroenterolog*innen.5,6 Dennoch kann es dir Erleichterung verschaffen, bestimmte Lebensmittel eher in Maßen zu konsumieren – insbesondere, wenn du auch außerhalb eines Entzündungsschubs unter Beschwerden leidest. Deshalb möchten wir hier die FODMAP-arme Ernährung vorstellen, die bei Reizdarm zum Einsatz kommt, deren Stellenwert bei CED aber noch unklar ist.

FODMAP-arme Ernährung: Mögliche Vorteile

Die Abkürzung FODMAP steht für Fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharode, Monosaccharide und (And) Polyole – also schnell vergärende Kohlenhydrate, wie sie u. a. in Süßigkeiten, Brot oder Milchprodukten enthalten sind. Doch weshalb kann eine FODMAP-reiche Ernährung mit Darmbeschwerden einhergehen? Solche Nahrungsmittel gelangen weitestgehend unverändert in den Verdauungstrakt, tragen zunächst im Dünndarm zu einer erhöhten Wasseraufnahme bei und werden schließlich im Dickdarm von Bakterien fermentiert, was zur übermäßigen Gasbildung führt – Symptome wie Schmerzen, Unwohlsein und Blähungen können die Folge sein. Bereits gesunde Personen können nach dem Verzehr FODMAP-reicher Lebensmittel unter solchen Beschwerden leiden und bei Patient*innen mit Reizdarmsyndrom können die Symptome noch zusätzlich verstärkt werden. Mehrere Studien lieferten erste Hinweise darauf, dass die Ernährungsweise auch vorteilhaft für einige CED-Betroffene sein könnte. So zeigte sich in einer Studie, dass eine FODMAP-arme Ernährung bei ca. drei Viertel der Patient*innen, die sich zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht im Schub befanden, zu einer Besserung von Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall führte.7 Auch eine Verbesserung der Lebensqualität konnte in Studien durch den Verzicht auf die fermentierbaren Lebensmittel beobachtet werden.7,8 Belege dafür, dass die Ernährung auch bei einer aktiven CED die Entzündungen mildern kann, gibt es jedoch noch nicht.8 Aufgrund dieser insgesamt bisher nicht ausreichenden Datenlage empfehlen die Leitlinien keine spezielle Ernährungsform. Wie auch für Personen ohne CED gilt: Die Ernährung sollte ausgewogen, gesund und vollwertig sein, mit einem ausreichenden Anteil an Obst und Gemüse.5,6

Vorsicht bei Ernährungsumstellungen 

Bei dir wurde keine Lebensmittelunverträglichkeit diagnostiziert? Und ehrlich gesagt kennst du dich gar nicht so sehr mit dem Thema Ernährung aus? Dann solltest du dich nicht auf eigene Faust bei deiner Lebensmittelauswahl einschränken, indem du auf bestimmte Produkte verzichtest. Denn hierbei besteht das Risiko, dass du einen Nährstoffmangel entwickelst.7 Weshalb CED-Patient*innen dafür ohnehin schon anfällig sind, erfährst du in unserem Beitrag Nährstoffspeicher geleert: Unter- und Mangelernährung bei CED.5,6 Nehmen Betroffene z. B. zu wenig Eisen, Kalzium, Magnesium und Vitamine mit der Nahrung auf, können sie u. a. deutlich an Gewicht verlieren und Folgeerkrankungen wie Osteoporose entwickeln. Stelle daher deine Ernährung nur nach Absprache mit deinem Behandlungsteam um. Hier besteht auch die Möglichkeit, dass dich deine Ärzt*innen an eine Ernährungsberatung verweisen, in der unter Berücksichtigung deiner Beschwerden, deiner Krankheitssituation und deines Ernährungszustands eine für dich passende Ernährungstherapie erarbeitet wird.