Sexualität und CED
Der chronisch entzündete Darm und Sexualität: Wie gehe ich damit um?
Auch die Partnerschaft kann von der CED (Chronisch-entzündliche Darmerkrankung) in Mitleidenschaft gezogen werden. Denn in Zeiten, in denen es uns schlecht geht, ziehen wir uns häufig zurück – auch von einem Partner, dem wir uns ansonsten nahe fühlen. Im Schub hast Du vielleicht keine Lust auf Nähe, Zärtlichkeit und Berührungen, geschweige denn auf Sex. Gerade jetzt solltest du dich erinnern: Es gibt ein Leben nach dem aktuellen Schub. Es gibt eine Zeit ohne Beschwerden.
Unternehment Gemeinsames, plant Aktivitäten, das schweißt zusammen – und wirkt wie ein Puffer für schlechte Zeiten. Und sprich mit deinem Partner oder deiner Partnerin über deine Gedanken und Gefühle. Erkläre, dass nicht er oder sie der Grund für den Rückzug ist, sondern die Beschwerden. In den meisten Fällen wird dein Gegenüber dich verstehen – oft besser, als Du es dir vorstellen kannst. Denn gewissermaßen ist er auch ein Betroffener. Versuche, Nähe und Sexualität nicht komplett aus deinem Leben zu streichen, sondern – angepasst an deine Stimmung – zu integrieren.
Ein akuter Schub kann die Beziehung belasten. Dabei wirken Nähe, Partnerschaft und Sex mitunter selbst wie ein Medikament. Gemeinsam in einen neuen Lebensabschnitt Kinder zu bekommen, gehört zu den schönsten Dingen auf der Welt – auch mit CED. Du solltest den neuen Lebensabschnitt jedoch ein wenig genauer vorbereiten:
- Wähle als Frau für den Beginn einer Schwangerschaft eine Phase, in der Du keine oder wenig Beschwerden hast. Dann ist deine Fruchtbarkeit nicht beeinträchtigt.
- Nach einer Operation oder durch einen unregelmäßigen Zyklus kann deine Fruchtbarkeit etwas eingeschränkt sein.
- Nimmst als Mann bestimmte Sulfasalazinpräparate, kann das deine Zeugungsfähigkeit herabsetzen. Innerhalb von zwei Monaten nach Absetzen bist Du wieder so fruchtbar wie vor der Einnahme. Sucht euch als Paar vor der Schwangerschaft einen fachkundigen Arzt. Er wird euch beraten und euch erklären, wie sich die Schwangerschaft auf deine Krankheit auswirken kann.
Die Schwangerschaft kann, muss aber nicht deine Erkrankung beeinflussen:
- Bei einigen Schwangeren mit Colitis ulcerosa gehen die Beschwerden zurück. Bei anderen verläuft die Colitis unverändert oder verschlechtert sich.
- In einer kleinen Gruppe von Schwangeren mit Morbus Crohn steigt das Risiko für einen Schub.
- Manche Medikamente können weiter genommen werden, andere nicht.
Bei allen Fragen zu Kinderwunsch, Schwangerschaft und Medikamenten ist es wichtig, ausführlich mit dem behandelnden Arzt und Gynäkologen zu sprechen.