Wiederkehrende, krampfartige Bauchschmerzen: Was kann dahinterstecken?
Gelegentliche Bauchschmerzen und Verdauungsschwierigkeiten kennt jede:r von uns. Es handelt sich meist um unspezifische Beschwerden, die viele verschiedene Ursachen haben können. Vielleicht hast du das Falsche gegessen, dir einen Infekt eingefangen oder einfach zu viel Stress gehabt? Wenn die Beschwerden aber immer wieder auftreten, fragst du dich vielleicht, ob etwas anderes nicht in Ordnung ist. Häufig stecken hinter den Beschwerden z. B. Lebensmittelunverträglichkeiten, ein Reizdarm oder Infektionen. Es kann sich, in selteneren Fällen, auch um eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED), wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa handeln. In den folgenden Abschnitten erfährst du, welche Beschwerden du ernst nehmen solltest und wann ein Arztbesuch sinnvoll sein kann.
Gelegentliche Bauchschmerzen
Immer mal wieder – in unregelmäßigen Abständen – überfallen dich Bauchschmerzen? Du hast dazu Blähungen in den unpassendsten Momenten und Durchfall? Gelegentliche Bauchschmerzen sind weit verbreitet und können unterschiedliche Ursachen haben: Stress, leichte Magen-Darm-Infektionen oder Unverträglichkeiten sind häufige Auslöser. In vielen Fällen klingen die Beschwerden nach kurzer Zeit wieder ab. Es ist jedoch wichtig, aufmerksam zu sein, falls die Schmerzen regelmäßig auftreten oder sogar länger anhalten. Deine erste Anlaufstelle ist dann deine Hausärztin oder dein Hausarzt.
Sich verschlimmernde Bauchschmerzen
Am Anfang denkst Du: „So schlimm ist es ja nicht. Bestimmt ist es nur vorrübergehend.“ Aber dann werden die Bauchschmerzen stärker und du verbringst immer mehr Zeit auf der Toilette? Wenn Beschwerden kontinuierlich schlimmer werden, solltest du nicht abwarten, sondern dir schnell ärztliche Hilfe suchen. Deine Hausarztpraxis ist die erste Anlaufstelle und für alle dort ist es normal, über Verdauung und die Konsistenz des Stuhlgangs zu sprechen.
Plötzliche, starke Beschwerden
Wenn Bauchschmerzen und Durchfall ganz plötzlich auftreten, kann z. B. eine Infektion oder ein verdorbenes Lebensmittel dahinterstecken. Häufig kommen dann auch Übelkeit und Erbrechen hinzu. Wenn der Durchfall über längere Zeit anhält, der Körper viel Flüssigkeit verliert und auch Fieber auftritt, ist es empfehlenswert, ärztlichen Rat einzuholen. Das gilt in besonderem Maß bei kleinen Kindern, Menschen mit chronischen Erkrankungen und älteren Menschen. Auch bei starken, krampfartigen Schmerzen, einem aufgeblähten Unterleib, Erbrechen und später einsetzenden Verstopfungen solltest du unverzüglich einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen.
Ist es eine Lebensmittelunverträglichkeit?
Lebensmittelunverträglichkeiten können Bauchschmerzen, Blähungen und Verdauungsschwierigkeiten hervorrufen. Wenn die Beschwerden regelmäßig nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auftreten, liegt der Verdacht nahe, dass du bestimmte Lebensmittel nicht gut verdauen kannst. Erhärten lässt sich der Verdacht durch das Führen eines Ernährungstagebuchs und das zeitweise, bewusste Weglassen der entsprechenden Lebensmittel. Wichtig zu wissen: Die Dosis macht das Gift. Meistens macht sich die Unverträglichkeit erst ab einer bestimmten verzehrten Menge bemerkbar. Die häufigsten Lebensmittelunverträglichkeiten sind:
Wenn du vermutest, eine Lebensmittelunverträglichkeit zu haben, ist es ratsam, deine Beschwerden medizinisch abklären zu lassen. Deine Hausärztin oder dein Hausarzt können dich beraten.
Ist es ein Reizdarm?
„Reizdarmsyndrom“ ist der medizinische Ausdruck dafür, dass der Darm nicht so funktioniert, wie er soll – ohne dass für diese Funktionsstörung eine konkrete Ursache gefunden wurde. Typisch sind auch hier Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und/oder Verstopfung. Die Bauchschmerzen treten meist in Verbindung mit dem Stuhlgang auf – z. B. im Zusammenhang mit einer veränderten Stuhlkonsistenz oder in Zeiten, in denen du häufiger auf die Toilette musst. Ein Reizdarm kann unterschiedlich schwer ausgeprägt sein, mit starken Beschwerden kann er im Alltag sehr belastend sein.
Die Diagnose Reizdarm wird erst gestellt, wenn andere Diagnosen, wie eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, ausgeschlossen wurden. Deshalb ist es auch hier empfehlenswert, deine Hausärztin oder deinen Hausarzt aufzusuchen, der z. B. Blut abnimmt und eine Stuhlprobe untersucht.
Ist es eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung?
Typisch für eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung sind häufige oder andauernde Durchfälle und Bauchschmerzen, die auch unabhängig vom Toilettengang auftreten können. Ein weiteres Merkmal ist das Gefühl, dringend den Darm entleeren zu müssen, obwohl nicht viel herauskommt. Wenn die Beschwerden mit der Zeit stärker werden – und insbesondere, wenn erhöhte Temperatur, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust oder Blut im Stuhl dazukommen – können dies deutliche Anzeichen für eine CED sein und ein Grund, deine Hausärztin oder deinen Hausarzt aufzusuchen.
Mit Hilfe einer Blutuntersuchung sucht deine Hausärztin oder dein Hausarzt z. B. nach erhöhten Entzündungsmarkern, die einen wichtigen Hinweis auf eine CED geben können. Eine Stuhluntersuchung bringt Klarheit, ob sich möglicherweise Erreger im Darm angesiedelt haben. Es ist es wichtig, Beschwerden früh ernst zu nehmen und auch nicht nachzulassen, wenn die Beschwerden vorübergehend weniger werden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden häufige, oft unspezifische Beschwerden darstellen, die auf eine Vielzahl von Ursachen hinweisen können. Während gelegentliche Beschwerden oft harmlos sind und durch Stress, Ernährung oder Infekte bedingt sein können, ist es empfehlenswert, bei wiederkehrenden, zunehmenden oder besonders starken Schmerzen nicht zu zögern und ärztlichen Rat einzuholen. Mögliche Ursachen können von Lebensmittelunverträglichkeiten über ein Reizdarmsyndrom bis hin zu einer chronisch-entzündliche Darmerkrankungen reichen. Frühzeitige Diagnosen sind entscheidend, um die für dich beste Behandlung zu finden und deine Lebensqualität zu verbessern.