Wenn die Psyche aus der Balance gerät
Depressionen bei chronischen Darmerkrankungen
Im Leben mit Colitis ulcerosa und Morbus Crohn gibt es Phasen, in denen man sich gut fühlt, aber auch Zeiten, in denen man durch seine chronische Darmentzündung unsicher und verletzlich wird: Da sind die Angst vor einem erneuten Schub oder auch die ständigen Schlafunterbrechungen durch nächtliche Durchfälle. Dies führt oft zu einer andauernden Erschöpfung.
Häufig leidet auch die Psyche
Manchmal nimmt das Gefühl überhand, nicht mehr zu wissen, wie man diese Ermüdung, gedrückte Stimmung und Antriebslosigkeit aus seinem Leben bekommt. Dann ist aus der starken psychischen und physischen Belastung eine Depression geworden. Dies ist bei Patienten mit CED nicht selten: Depressionen gehören neben Ängsten und chronischen Bauchschmerzen zu den häufigsten psychisch bedingten Beschwerden.1 Dabei besteht ein Zusammenhang zwischen Krankheitsaktivität und Depression oder Angstzuständen – sie treten vor allem während der Schubphasen auf.2,3,4
Eine Psychotherapie kann helfen
Die Krankheit und die psychischen Beschwerden können sich gegenseitig verstärken, z. B. erhöht eine Depression bei chronischen Darmentzündungen die Wahrscheinlichkeit eines durch die CED bedingten Krankenhausaufenthalts oder einer Operation.5 Deshalb ist es für CED-Betroffene wichtig, sich in einer solchen Situation professionelle Hilfe zu holen. Das Eingeständnis, es nicht allein zu schaffen, ist dabei keine Niederlage. Im Gegenteil: Es ist der erste Schritt, um die negativen Auswirkungen auf und durch die Krankheit zu verringern.
In einer Studie gaben 58,3 % der Befragten an, dass sie sich dank einer Psychotherapie wohler fühlten und bei etwa einem Drittel hatten sich auch die CED-Symptome gebessert.6 Eine Möglichkeit könnte eine Kognitive Verhaltenstherapie (CBT = Cognitive Behavioral Therapy) sein, die unbewusste Gedanken und Verhaltensweisen bewusstmachen, dadurch eine Veränderung ermöglichen und so der Depression entgegenwirken kann.1
Zögere also nicht, nach professioneller Unterstützung zu fragen und sie in Anspruch zu nehmen. Sprich vielleicht zunächst mit deinem Gastroenterologen, er kann sie an einen Psychotherapeuten überweisen.
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