Auswirkungen-auf-berufsalltag bei CED Betroffenen

Das Thema Bewerbungen hast du hinter dich gebracht und bist im neuen Team angekommen? Eigentlich ein Grund, dir auf die Schulter zu klopfen, wenn du #TrotzCED deinen (Wieder-)Einstieg in den Job gemeistert hast. Jetzt heißt es, sich im Job zu beweisen. Gar nicht so einfach, wenn dich täglich eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) begleitet, die dich allein schon körperlich stark beansprucht.

Auswirkungen von CED auf den Beruf: Was sagen Betroffene?

In vielen Lebensbereichen können sich Betroffene von CED wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa gut mit den Auswirkungen ihrer Erkrankung arrangieren. Schwierig wird es aber oft im Beruf, v. a., wenn eine Erkrankung den Berufsalltag so stark beeinträchtigt, dass deshalb der Job nicht mehr ausgeübt werden kann und nur noch eine Umschulung als Lösung in Frage kommt.1 In einer Umfrage unter CED-Betroffenen wurde dies von den Befragten als eine mögliche gravierende Auswirkung der Erkrankung angegeben.1 Hinzu kommen – je nach Schwere der Erkrankung – die vielen Fehltage, die insbesondere durch einen Schub begründet sein können. Bei den Betroffenen kommen daher auch Ängste auf, aufgrund ihrer reduzierten Leistungsfähigkeit oder der Fehltage ihren Job zu verlieren.1 Eine weitere negative Auswirkung, von der die Befragten berichteten, war, dass sie aufgrund ihrer CED weniger anspruchsvolle Aufgaben zugeteilt bekommen.1 
 

Unterstützung stark gefragt

Die von den Betroffenen beschriebenen Auswirkungen von CED auf den Berufsalltag zeigen, wie groß der Unterstützungsbedarf in diesem Bereich ist. Abhängig davon, in welcher „Phase“ du dich innerhalb deines Berufes befindest, bzw. ob du gerade auf Jobsuche bist, kannst du dir rund um das Thema Beruf einige Hilfestellungen geben lassen. Wenn du dich zu deinen Rechten als Patient im Zusammenhang mit deiner Ausbildung oder deinem Beruf informieren möchtest, lohnt sich ein Blick in den vierten Teil unserer Serie zu Fragen des Patientenrechts. Ein paar weitere Tipps haben wir nachfolgend zusammengestellt.

Tipps für einen guten Job #TrotzCED

  • Dein eigener Herr werden: Vielleicht denkst du darüber nach, dich selbstständig zu machen? In Berufen wie denen als Grafiker*in, Texter*in oder auch Informatiker*in ist das bei entsprechender Erfahrung und Vernetzung eine mögliche Option. Darlehen und Zuschüsse zur Realisierung des Vorhabens bietet das Integrationsamt. Flexible Zeiteinteilung und permanentes Home-Office sprechen sicherlich dafür. Allerdings solltest du auch die finanzielle Unsicherheit und eventuell häufige Kundentermine mit damit verbundenen längeren Autofahrten bei deiner Entscheidung berücksichtigen.
     

  • Besonderen Schutz genießen: Das tust du, wenn du dir einen Schwerbehindertenausweis ausstellen lässt. Und zwar bedeutet das in Bezug auf deine Arbeit, dass dir nur unter ganz bestimmten Bedingungen gekündigt werden darf. Der Arbeitgeber muss sich zuvor erst die Zustimmung des Integrationsamtes holen. In nur wenigen, nachfolgend aufgezählten Fällen, darf ohne diese Zustimmung eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses erfolgen. Und zwar wenn:2

    - der schwerbehinderte Arbeitnehmer selbst kündigt.
    - die Frist eines befristeten Arbeitsverhältnisses abläuft. 
    - der schwerbehinderte Arbeitnehmer einen einvernehmlichen Aufhebungsvertrag mit dem Arbeitgeber abschließt. 
    - die Kündigung in der Probezeit ausgesprochen wird.
    - der schwerbehinderte Arbeitnehmer das 58. Lebensjahr vollendet hat und ein Anspruch auf Entschädigung, Abfindung oder ähnliche Leistung im Rahmen eines Sozialplans besteht. Dies kann dazu beitragen, dass du die Angst vor einer Kündigung durch Fehlzeiten vielleicht etwas relativieren kannst.

Laktoseintoleranz bei CED: Kein Grund den Sommer nicht zu genießen

Betroffene von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) leiden häufiger an Nahrungsmittelunverträglichkeiten als gesunde Personen. Ein Umstand, der besonders im Sommer zum Tragen kommen kann, wenn mit den Temperaturen auch die Lust auf verführerische Eisbecher oder erfrischende Milchshakes steigt. Denn eine der häufigsten Unverträglichkeiten, ob mit oder ohne CED, betrifft den über die Verdauung aufgenommenen Milchzucker, in der Biologie und Medizin auch als Laktose bezeichnet.

Ein Rezept gegen CED? Wie unsere Ernährung den Darm beeinflusst

Du hast mit deiner chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) die Erfahrung gemacht, dass dir bestimmte Lebensmittel Probleme bereiten und dein Darm rebelliert? Die existierenden Empfehlungen folgen dabei grob dem Prinzip: „Wenn es schadet, dann lass es.“1 Aber lässt sich die Erkrankung mit Hilfe der Ernährung nicht nur negativ, sondern auch positiv beeinflussen? Inzwischen hat die Forschung erste Hinweise darauf gefunden, was Betroffenen helfen könnte.

Inkontinenz & CED: Wenn „müssen müssen“ zum Alltag gehört

Inkontinenz – wenn du das Wort hörst, denkst du wahrscheinlich zuerst an Blasenschwäche. Doch es gibt auch die sogenannte Stuhlinkontinenz, in der Betroffene unfreiwillig harten oder weichen Stuhl verlieren.1 Vielleicht fragst du dich, was das alles mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (CU) zu tun hat. Hierzu gibt es nur wenig konkrete Daten, doch geht eine Schätzung aus Großbritannien zum Auftreten von Stuhlinkontinenz bei CEDBetroffenen von einer Inzidenz (Anzahl von Neuerkrankungen in einer definierten Population innerhalb eines Zeitraums)2 von 22-33,5 % aus.1 Vergleich: In der Allgemeinbevölkerung liegt die Häufigkeit bei 2,2- 15 %.1