Frau mit Gelenkbeschwerden bei CED

Auch wenn der Name chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) etwas anderes vermuten lässt, können Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auch zu Beschwerden außerhalb deines Verdauungstrakts führen, die daher als extraintestinale Manifestationen (EIM) bezeichnet werden (vom Lateinischen „extra“ = außerhalb, „intestinum“ = Darm). 

EIM bei CED

Als EIM werden Krankheitsbilder zusammengefasst, die in Zusammenhang mit der CED stehen, aber nicht den Magen-Darm-Trakt betreffen.1,2 Sie treten schätzungsweise bei bis zu 50% der Betroffenen auf – also bei fast jeder Zweiten bzw. jedem Zweiten – und können sich sogar schon vor den typischen CED-Symptomen entwickeln.1,2,3,4 Dabei werden die EIM bei Morbus Crohn häufiger beobachtet als bei Colitis ulcerosa.Solche extraintestinalen Erkrankungserscheinungen bei CED betreffen am häufigsten:2

  • die Gelenke (z. B. als sogenannte enteropathische Arthritis)

  • die Haut (z. B. als Entzündung des Unterhautfettgewebes, bezeichnet als Erythema nodosum)

  • die Augen (z. B. als Entzündung im Auge (Uveitis)) 

  • die Leber und die Gallengänge (z. B. als primär sklerosierende Cholangitis, bei der es sich um eine chronische Entzündung der Gallengänge handelt)

Einige EIM, wie z. B. das Erythema nodosum, stehen in enger Verbindung mit der Aktivität der CED und treten auch während eines akuten Schubs in Erscheinung.1,5 Andere, wie z. B. die Uveitis, verlaufen unabhängig von der Entzündungsaktivität des Darms.5 Erfahre mehr über CED-Erkrankungserscheinungen am Auge im Beitrag Lass deine CED nicht ins Auge gehen. Wie und warum die EIM entstehen, ist noch nicht geklärt. Es wird vermutet, dass bei der Entstehung von EIM ähnliche Ursachen und Mechanismen eine Rolle spielen wie bei der Entstehung der Entzündungen im Darm.2 Auch genetische Risikofaktoren und Umweltfaktoren scheinen eine Rolle zu spielen.2 Wie sich die chronischen Entzündungen bei einer CED auch auf das Herz-Kreislauf-System auswirken können, erfährst du im Beitrag Kardiovaskuläres Risiko: Wenn die CED ans Herz geht.

Was tun bei Beschwerden außerhalb des Verdauungssystems?

Es kann dir helfen, dich genau über deine Erkrankung zu informieren. Denn je besser das eigene Wissen über die Erkrankung ist, umso besser können auch Ängste und Unsicherheiten abgebaut werden. Das gilt nicht nur für den allgemeinen Umgang mit CED, sondern auch für die Kenntnis über EIM. Dadurch bist du eher in der Lage, bereits erste Anzeichen zu erkennen und frühzeitig abklären zu lassen. Wenn du Beschwerden außerhalb des Darms verspürst, die auf EIM hinweisen, nimm sie ernst und sprich deine behandelnde Ärztin bzw. deinen behandelnden Arzt gezielt darauf an.

Wichtig: Da die EIM beinahe jedes Organsystem betreffen können, sollte nicht nur dein*e Gastroenterolog*in über deine CED Bescheid wissen.1,2 Auch die anderen Fachärzt*innen sollten deine Erkrankung kennen. So können mögliche Anzeichen für eine EIM von der jeweiligen Fachärztin bzw. dem jeweiligen Facharzt richtig gedeutet und behandelt werden. 
 

Schwerbehindertenausweis: Ein fairer Ausgleich für die täglichen Herausforderungen

Schwere Formen von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können dich in deinem privaten und/oder beruflichen Alltag sehr einschränken. Eine sinnvolle Unterstützung und Hilfe kann dir dann ein Schwerbehindertenausweis bieten, der Benachteiligungen ausgleicht, die dir durch deine CED entstehen und dir die Inanspruchnahme einiger Leistungen und Vergünstigungen ermöglicht. Welche das sind und was du für die Beantragung des Ausweises wissen musst, findest du im Beitrag.

Mit Crohn oder Colitis den Calprotectin-Wert selbst bestimmen

Bei einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) kannst du viel Eigenverantwortung übernehmen und Selbstständigkeit zeigen. So kannst du zum Beispiel mithilfe eines Smartphone-basierten Calprotectin-Tests zur Eigenanwendung über eine Stuhlprobe zuhause selbst deinen Calprotectin-Wert bestimmen.