Konsum von Zucker und Süßungsmitteln

Die Entstehung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist noch nicht komplett verstanden, doch sind bereits verschiedene Risikofaktoren bekannt, die dabei eine Rolle spielen können. So stehen u. a. ein westlicher Lebensstil – mit z. B. verstärkter Hygiene und städtischer Luftverschmutzung – und eine genetische Veranlagung mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer CED im Zusammenhang.1 Wenn dich das Thema Genetik bei CED interessiert, kannst du in unserem Artikel Die genetischen Veranlagungen bei CED mehr darüber erfahren. Auch die Ernährung ist ein wichtiger Faktor bei CED: Die aufgenommene Nahrung kann sich auf das Darmmikrobiom und damit auf die Entzündungsprozesse im Darm auswirken.2 Dir ist sicherlich bekannt, dass stark verarbeitete Lebensmittel nicht gesund sind – in unserem Artikel Junkfood unter Verdacht – Einfluss bei CED erfährst du mehr dazu. Die verarbeiteten Lebensmittel beinhalten verschiedene Zusatzstoffe, wie Emulgatoren und Farbstoffe, die Textur, Haltbarkeit und Aussehen der Lebensmittel verbessern sollen. Auch künstliche Süßungsmittel werden häufig verwendet: So können Kalorien reduziert und dennoch der süße Geschmack beibehalten werden. Doch welche Auswirkungen haben sie auf die Gesundheit und auf die Entstehung einer CED?

Süßungsmittel: Mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit

Wird Zucker regelmäßig in hohen Mengen verzehrt, kann das mit gesundheitlichen Konsequenzen einhergehen: Gewichtszunahme, Herzerkrankungen oder Zahnkaries können die Folge sein. Daher empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Zuckerkonsum auf weniger als 10 % der täglichen Energiezufuhr zu beschränken.3 Eine süße Alternative stellen Desserts, Energydrinks oder Snacks dar, bei denen Süßungsmittel wie Aspartam, Saccharin und Sucralose den Zucker ersetzen.2 Der bekannte Süßstoff Aspartam findet sich beispielsweise in mehr als 6.000 Produkten weltweit. Mit einem vergleichbaren Energiewert ist Aspartam 200-mal süßer als Zucker, weshalb eine viel geringere Menge für einen vergleichbar süßen Geschmack benötigt wird. Andere Süßstoffe wie Sucralose sind sogar komplett kalorienfrei.3 Daher werden Lebensmittel mit Süßungsmitteln womöglich häufig mit dem Hintergedanken konsumiert, sie seien gesünder als Produkte mit Zucker und werden sogar u. a. für Personen mit Glukoseintoleranz oder Typ 2 Diabetes empfohlen.2 Um ein mögliches gesundheitliches Risiko für Verbraucher*innen auszuschließen, legen Behörden wie die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) fest, in welcher Menge ein Zusatzstoff in Lebensmittelprodukten verwendet werden darf. So definiert die EFSA derzeit beispielsweise für Aspartam eine zulässige tägliche Aufnahmemenge (Acceptable Daily Intake, ADI) von 40 mg pro Kilogramm Körpergewicht.4 Obwohl die Süßstoffmenge nicht auf den Lebensmitteln angegeben wird, kannst du dir somit sicher sein, dass du den festgelegten ADI-Wert nicht übersteigst. Doch auch wenn die Zusatzstoffe – also bis zu ihrem jeweiligen Grenzwert – als unbedenklich angesehen werden, gibt es Hinweise darauf, dass Süßungsmittel womöglich in einem Zusammenhang mit Erkrankungen wie Krebs, Adipositas – also starkem Übergewicht – oder CED stehen können.2,3

Effekte auf den Darm

In Tierstudien wurde beobachtet, dass sich der Verzehr von künstlichen Süßstoffen auf die Darmbakterien, -barriere und Immunfunktionen auswirken kann. Wie die Untersuchungen zeigten, verändern bestimmte Süßungsmittel die Diversität der Darmbakterien – z. B. verringerte sich die Menge der Bakterien Clostridium cluster XIVa nach dem Verzehr von Sucralose.2 Welche wichtige Rolle das Darmmikrobiom bei CED einnimmt und welche Auswirkungen ein Ungleichgewicht der Mikroorganismen womöglich mit sich bringt, erfährst du in unserem Artikel Kleines Universum mit großer Bedeutung: Das Mikrobiom. Allerdings lieferten die verschiedenen Tierstudien kontroverse Ergebnisse, weshalb sich hieraus keine konkreten Aussagen über die Effekte von Süßungsmittel auf den Darm ableiten lassen.2,3 Auch Studien mit gesunden Freiwilligen führten zu keinem endgültigen Ergebnis: Es wurden Stuhlproben von Probanden vor und nach dem Verzehr der Süßungsmittel analysiert, um mögliche Folgen von Süßungsmitteln auf den menschlichen Darm zu untersuchen. Hier zeigte sich jedoch lediglich ein minimaler Effekt auf die Zusammensetzung des Darmmikrobioms.2

Weitere Studien an Menschen sind demnach notwendig, um die Rolle von Süßstoffen bei CED besser zu verstehen. Bis dahin gilt der altbewährte Spruch „Alles in Maßen“. Ab und an kannst du Lebensmittel mit Süßstoffen zu dir nehmen, ohne mit gesundheitlichen Folgen rechnen zu müssen. Achte nur darauf, dass der Süßstoffkonsum nicht zur Gewohnheit wird. Eine ausgewogene und gesund Ernährung ist in jedem Fall wichtig und ratsam. 

Einstieg, Aufstieg, Umstieg: Berufsalltag und CED

Das Thema Bewerbungen hast du hinter dich gebracht und bist im neuen Team angekommen? Eigentlich ein Grund, dir auf die Schulter zu klopfen, wenn du #TrotzCED deinen (Wieder-)Einstieg in den Job gemeistert hast. Jetzt heißt es, sich im Job zu beweisen. Gar nicht so einfach, wenn dich täglich eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung begleitet, die dich allein schon körperlich stark beansprucht.

Valentinstag: Von Herzchen, Erdbeeren & Sekt

Valentinstag – DAS Datum für Verliebte. Ein schöner Anlass, sich abends zum Dinner zu verabreden oder den Tag gleich mit einem süßen Brunch zu beginnen – auch mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED). Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sollten kein Hinderungsgrund sein, die Zuneigung zum Partner an diesem Tag zu zelebrieren. Wer seine Liebe kulinarisch mit einer Erdbeerkreation ausdrückt, hat als Betroffener von CED gleich noch ein potentiell ganz besonders „wertvolles“ Obst auf dem Tisch.

Ein bisschen zu viel Plastik?! Bisphenol-A und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

In der Studie konnte gezeigt werden, dass die Gabe von BPA eine Veränderung der Aminosäuren-Zusammensetzung im Dickdarm hervorrufen kann und dass damit ggf. eine Verschlimmerung der Dickdarm-Entzündung einhergeht.2 Allerdings müssen noch weitere Studien folgen, um wirklich sagen zu können, welchen Effekt BPA auf die Entstehung einer CED haben kann, da die Datenlage bisher nicht einheitlich ist.2