Chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen – Ernährung bei akutem Schub

Wenn Bereiche des Darms entzündet sind und akute Beschwerden wie Durchfall und Bauchschmerzen1 verursachen, kann die Ernährung eine große Herausforderung darstellen. Wie du deinen Körper mit einer angepassten Ernährung während eines Schubs unterstützen kannst, ist sehr individuell. Trotzdem können wir dir ein paar Tipps geben, die zu einer Beschwerdelinderung beitragen können.

Den Verdauungstrakt entlasten

Ein akuter Schub bedeutet für deinen Darm vor allem eins: ein Ausnahmezustand. Die Entzündungsvorgänge können dazu führen, dass die Nahrung zu schnell den Verdauungstrakt passiert, ohne richtig verdaut und aufgenommen zu werden.2 Die möglichen Folgen können eine unzureichende Nahrungs- und Nährstoffaufnahme sowie Verdauungsstörungen sein, die wiederum zu Gewichtsverlust und Nährstoffdefiziten führen können.3,4,5 Deshalb ist es wichtig, dass du trotz Bauchschmerzen nicht komplett auf das Essen verzichtest, sondern deine Ernährung an die Situation und die Krankheitsaktivität anpasst.1

Da z. B. Krankheitsverlauf, Essgewohnheiten und Unverträglichkeiten sehr individuell sind, lässt sich keine allgemeine Empfehlung geben.2,3 Gleichwohl kann eine leichtverträgliche Kost eine gute Basis für deinen Ernährungsplan bei einem akuten Schub sein.2,4 Dazu zählt eine möglichst fett-, reiz- und ballaststoffarme Ernährung, die den Verdauungstrakt schont.3,6,7

Folgende Lebensmittel kannst du im Rahmen einer aufbauenden Basis-Schonkost (auch als leichte Vollkost bzw. angepasste Vollkost8 bezeichnet) bei einem akuten Schub auf deinen Speiseplan setzen, um deinen Darm zu entlasten.1,3

  • Weiß-, Knäcke-, Grau- und Toastbrot

  • Hafer-, Reis- und Hirseflockenschleim

  • Gekochte oder pürierte Kartoffeln

  • Passierte oder pürierte Gemüsesuppen

  • Gekochter Fisch, fettarmes Fleisch

  • Magerquark, fettarmer Frischkäse

Es kann dir auch helfen, häufig kleine Portionen zu essen.1,7 Wenn eine mittelschwere Entzündungsaktivität keine herkömmliche Kost zulässt, kannst du deinem Darm eine Pause gönnen, indem du für maximal zwei Tage ausschließlich reizarme Teesorten (z. B. Kamille, Melisse, Fenchel-Kümmel-Anis) und Schleimsuppen (z. B. Reis oder Hirseflocken) auf Wasserbasis, eventuell mit etwas Zucker oder Salz abgeschmeckt, zu dir nimmst.2 Schleimsuppen klingen zwar nicht sonderlich verlockend, können aber sehr wohltuend bei akuten Entzündungsvorgängen im Darm sein.

Wichtig: Führt ein sehr starker Schub mit starker und ausgedehnter Entzündungsaktivität zu Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme, kann auch eine teilweise oder ausschließliche künstliche Ernährung, eventuell auch als ergänzende Therapie, notwendig sein. Diese kann als Infusion (sogenannte parenterale Ernährung), Trinknahrung oder Sondennahrung verabreicht werden.3 Fragen zu den verschiedenen Ernährungsformen solltest du am besten mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt besprechen. Ihr bzw. ihm obliegt auch die Entscheidung, welche Form sich in deinem Fall am besten eignet.

Zusätzlich zur individuell angepassten Ernährung gilt: Bei einem akuten Entzündungsschub solltest du immer deine behandelnde Ärztin bzw. deinen behandelnden Arzt aufsuchen. Sie bzw. er kann dir Ratschläge geben, worauf du während eines akuten Schubs achten kannst und welche Nahrungsmittel sich für dich und deine CED am besten eignen könnten.

Konstruktiv statt chaotisch – Zentrale Aspekte der Arzt-Patienten- Kommunikation

-

Vielfältig und doch unverwechselbar: Die Darmflora

Hättest du gedacht, dass es im Magen-Darm-Trakt zehn Mal so viele Bakterien wie Zellen im gesamten menschlichen Organismus gibt?1 Der menschliche Magen-Darm-Trakt beherbergt eine vielfältige und dynamische Population von Mikroorganismen, die als Darmmikrobiom bzw. „Darmflora“ bezeichnet werden.2 Dabei befinden sich im Dickdarm mehr Mikroorganismen als im Dünndarm.1 Dieser kleine Mikrokosmos aus etwa 300-500 Bakterienarten1 hat die Aufgabe, viele Vorgänge im Körper, wie z. B. Stoffwechselprozesse, im Gleichgewicht zu halten (metabolische Homöostase).2 Eine veränderte Zusammensetzung der Darmflora (Dysbiose) wiederum wird mit der Entstehung von verschiedenen Erkrankungen in Verbindung gebracht.2,3 Mehr zu den verschiedenen Bakterienarten und was diese bewirken erfährst du in dem Beitrag Bakterien im Darm – Billionen kleine Helfer.

Mit dem „Traumschiff“ unterwegs? Entspannt reisen #TrotzCED

Meeresrauschen ist für dich der schönste Sound der Welt? Warum nicht von diesem Geräusch den ganzen Urlaub über begleitet werden, wie z. B. auf dem Meer? Vielleicht ein guter Grund, mit einer chronischentzündlichen Darmerkrankung mal eine andere Art der Reise auszuprobieren: eine Kreuzfahrt.