Für ein Leben in Balance: Ausgewogen und nach eigenen Bedürfnissen essen
„Wie ernähre ich mich richtig?" – diese Frage stellen sich wohl die meisten von euch. Dabei gibt es nicht die „eine“ richtige Ernährung bei einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED). Abhängig von verschiedenen Einflussfaktoren, wie etwa dem Verlauf und die Ausprägung deiner Erkrankung oder die Art deiner Behandlung, sollte die Ernährung individuell auf deine Bedürfnisse abgestimmt werden.
Ob CED oder nicht – gesund ernähren sollte sich jeder
Dass sich eine ausgewogene Ernährung, mit einem reichlichen Verzehr von Obst und Gemüse und
reduzierten Mengen fett- und zuckerhaltiger Lebensmittel, positiv auf die Gesundheit und das
Wohlbefinden auswirkt, ist bekannt und gilt nicht nur für CED-Betroffene.
Häufig wird dahingehend eine ballaststoffreiche und fettarme mediterrane oder vegetarische Kost
empfohlen, die positive Auswirkungen auf die Darmflora haben kann – was insbesondere für CEDBetroffene
von großer Bedeutung ist. Weiterführende Infos dazu, wie sich die Wahl der Lebensmittel auf
die Darmflora auswirken kann und was das mit deiner CED zu tun hat, findest du hier: Ein Rezept gegen
CED? Wie unsere Ernährung den Darm beeinflusst
Es konnte gezeigt werden, dass sich vegetarische Speisen zum Beispiel positiv auf die Linderung von
Entzündungsreaktionen im Darm oder die Verlängerung der Remission bei CED auswirken können.
Dennoch mangelt es an wissenschaftlichen Belegen, dass der CED-Krankheitsverlauf durch eine
vegetarische oder vegane Ernährung auch dauerhaft begünstig wird. Wenn du mehr zum Zusammenhang
einer vegetarischer Ernährung und CED erfahren möchtest, empfehlen wir dir auch einen Blick in folgenden
Artikel: CED und vegetarische Ernährung
Die strikte Vermeidung bestimmter Nahrungsmittel kann sich nachteilig auswirken
In dem Glauben ihre Erkrankung dauerhaft in den Griff zu bekommen, vermeiden Schätzungen zufolge bis
zu Dreiviertel aller CED-Betroffenen bestimmte Nahrungsmittel, wie etwa Fleisch oder glutenhaltige
Speisen, während ihrer Remission. Häufig erzielt der anhaltende Nahrungsverzicht jedoch nicht den
erhofften positiven Effekt und führt im schlimmsten Fall sogar zu Folgeerkrankungen durch einen Mangel
an Nährstoffen, wie Vitaminen oder Mineralstoffen. Studien weisen zudem darauf hin, dass sich eine
dauerhafte rein vegetarische, vegane oder glutenfreie Ernährung negativ auf die Psyche CED-Betroffener
auswirken kann. So zeigten Studienprobanden im Zuge einer vegetarischen oder glutenfreien Diät eine
erhöhte Stressanfälligkeit, eine zunehmende innere Unruhe oder Anzeichen depressiven Verhaltens.
Hierdurch leidet nicht nur das Wohlbefinden und die Vitalität der Betroffenen, auch kann eine veränderte
Stimmungslage direkte Auswirkungen auf das familiäre und soziale Umfeld, etwa im Freundes- und
Kollegenkreis, nach sich ziehen.
Die Mischung machts – achte auf dich und deine Bedürfnisse
Die Ergebnisse dieser Studien solltet ihr nicht als Aufforderung verstehen, euch von nun an nur noch von
Steak, Pizza oder Kuchen zu ernähren – selbstverständlich ist ein regelmäßiger Verzehr von Obst und
Gemüse weiterhin wichtig. Dennoch zeigt es, dass, solltest du dich für den Verzicht auf bestimmte
Nahrungsmittel entscheiden, du auf dein Wohlbefinden achten und auf deine persönlichen Bedürfnisse
hören solltest. Im Falle einer geplanten Ernährungsumstellung, solltest du in jedem Fall mit deinem Arzt
darüber sprechen und wenn möglich eine professionelle Ernährungsberatung in Erwägung ziehen.
Denn was für den gesunden Mensch gilt, gilt auch weiterhin für CED-Betroffene – bei der Ernährung sollte
man sich nach seinen Bedürfnissen richten und nicht nach Zwängen entscheiden. Eine ausgewogene
Ernährung, mit einem reichhaltigen Verzehr an Obst und Gemüse, empfiehlt sich für eine gesunde
Lebensweise und sollte einer einseitigen Ernährungsweise, insbesondere einer einseitigen fett- und
zuckerhaltigen Ernährung, vorgezogen werden.