Darmspiegelung gegen den Krebs

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zählen zu den Risikofaktoren für die Entstehung von Darmkrebs.1,2 Das heißt: Die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, ist bei Betroffenen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) erhöht – abhängig von Schwere und Dauer der Erkrankung.1,3 Die bislang zuverlässigste Methode zur Früherkennung von Tumorvorstufen stellt die Darmspiegelung dar. Diese wird für Männer ab einem Alter von 50 Jahren und für Frauen ab einem Alter von 55 Jahren angeboten und kann bei einem unauffälligen Ergebnis nach 10 Jahren wiederholt werden. Bei Patient*innen mit einer CED stehen die wichtigen Kontrolluntersuchungen allerdings früher und häufiger an.4

Darmkrebs: Eine häufige Krebserkrankung

Darmkrebs gehört bei Männern und Frauen in Deutschland zu den drei häufigsten Krebserkrankungen.Die Ursachen sind noch nicht vollständig aufgeklärt. In den meisten Fällen verändern sich zunächst gutartige Vorstufen der Darmschleimhaut, die sogenannten Darmpolypen (Adenome) und entwickeln sich über einen längeren Zeitraum zu Krebszellen.6 Es wird angenommen, dass bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen die anhaltenden Entzündungen im Darm diese Transformationen begünstigen.Daher ist es besonders wichtig, dass du als CED-Patient*in frühzeitig und regelmäßig an Früherkennungsuntersuchungen teilnimmst. Denn je früher Krebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungsaussichten. Werden Krebsvorstufen früh erkannt, können diese entfernt werden, bevor sie sich zu Krebszellen entwickeln.4 Mehr zum Darmkrebsrisiko und zur Darmkrebsfrüherkennung bei CED findest du in unserem Beitrag Darmkrebsvorsorge bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.

Zu den Vorsorgeuntersuchungen gehören:4,7

  • Große Darmspiegelung (Koloskopie)

  • Kleine Darmspiegelung (Sigmoidoskopie)

  • Chemischer oder immunologischer Stuhltest

Hiervon sind die große Darmspiegelung und der immunologische Stuhltest (kurz: iFOBT) Teil des gesetzlichen Darmkrebs-Früherkennungsprogramms.4  

Die zuverlässigste Methode zur Früherkennung ist die Koloskopie. Dabei werden mithilfe eines Endoskops (fingerdicker, biegsamer Schlauch mit Kamera) der Dick- und Enddarm untersucht. Entdecken die Ärzt*innen während der Darmspiegelung auffälliges Gewebe, kann es direkt entfernt und im Labor untersucht werden.4

Gut zu wissen: Vor einer Darmspiegelung muss der Darm vollständig entleert werden. Diese Darmreinigung ist unerlässlich für eine genaue Inspektion. Nur, wenn der Darm vollständig entleert ist, kann während der Spiegelung alles genau gesehen und erkannt werden. Wie die Entleerung eingeleitet wird und worauf dafür bei der Ernährung geachtet werden sollte, erfährst du von deiner behandelnden Ärztin bzw. deinem behandelnden Arzt.

Neue Darmspiegelung-Leitlinien bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Europäische Expert*innen haben 2019 Leitlinien zur Überwachung von Patient*innen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen herausgegeben.8 Darin wird empfohlen, bei allen Patient*innen acht Jahre nach der Erstdiagnose der CED eine große Darmspiegelung durchzuführen.8 Je nach individuellem Risiko werden darüber hinaus engmaschige Kontrollen alle 1-5 Jahre empfohlen.8,9 Dein individuelles Risiko hängt dabei davon ab, wie schwer die Entzündungen in deinem Darm sind, ob zuvor postentzündliche Darmpolypen entdeckt wurden oder ob in deiner Familie jemand an Darmkrebs erkrankt ist.8   
 

Laktoseintoleranz bei CED: Kein Grund den Sommer nicht zu genießen

Betroffene von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) leiden häufiger an Nahrungsmittelunverträglichkeiten als gesunde Personen. Ein Umstand, der besonders im Sommer zum Tragen kommen kann, wenn mit den Temperaturen auch die Lust auf verführerische Eisbecher oder erfrischende Milchshakes steigt. Denn eine der häufigsten Unverträglichkeiten, ob mit oder ohne CED, betrifft den über die Verdauung aufgenommenen Milchzucker, in der Biologie und Medizin auch als Laktose bezeichnet.

Ein Rezept gegen CED? Wie unsere Ernährung den Darm beeinflusst

Du hast mit deiner chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) die Erfahrung gemacht, dass dir bestimmte Lebensmittel Probleme bereiten und dein Darm rebelliert? Die existierenden Empfehlungen folgen dabei grob dem Prinzip: „Wenn es schadet, dann lass es.“1 Aber lässt sich die Erkrankung mit Hilfe der Ernährung nicht nur negativ, sondern auch positiv beeinflussen? Inzwischen hat die Forschung erste Hinweise darauf gefunden, was Betroffenen helfen könnte.

Inkontinenz & CED: Wenn „müssen müssen“ zum Alltag gehört

Inkontinenz – wenn du das Wort hörst, denkst du wahrscheinlich zuerst an Blasenschwäche. Doch es gibt auch die sogenannte Stuhlinkontinenz, in der Betroffene unfreiwillig harten oder weichen Stuhl verlieren.1 Vielleicht fragst du dich, was das alles mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (CU) zu tun hat. Hierzu gibt es nur wenig konkrete Daten, doch geht eine Schätzung aus Großbritannien zum Auftreten von Stuhlinkontinenz bei CEDBetroffenen von einer Inzidenz (Anzahl von Neuerkrankungen in einer definierten Population innerhalb eines Zeitraums)2 von 22-33,5 % aus.1 Vergleich: In der Allgemeinbevölkerung liegt die Häufigkeit bei 2,2- 15 %.1