Einflussfaktoren CED

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn (MC) oder Colitis ulcerosa (CU), können vielseitig und komplex sein. Ab der frühen Kindheit können sie in allen Altersschichten auftreten, wobei sich eine besondere Häufung der Diagnose im jungen Erwachsenenalter – etwa im Alter zwischen 15 bis 35 Jahren – feststellen lässt. Neben der genetischen Veranlagung zählen verschiedene Risiko- und Umweltfaktoren zu den Ursachen einer CED. Unter dem Einfluss einer genetischen Veranlagung oder bestimmter Umweltfaktoren kann die natürliche Barrierefunktion der Darmschleimhaut gestört oder aber die Darmflora so verändert werden, dass die Entstehung einer CED begünstigt wird.  

Häufig beobachtete risikosteigernde und -senkende Einflussfaktoren bei CED

Manche Faktoren, die sich vor allem auf die Ernährungs- und Lebensweise beziehen, haben statistisch betrachtet ein besonders risikosteigerndes bzw. -senkendes Potenzial. Sie stehen also im Verdacht, die Entstehung einer CED beeinflussen zu können. Welche Faktoren das sind, erfährst du in der folgenden Abbildung: 

Was uns die Ergebnisse verraten

Dass Rauchen nicht gesund ist, ist hinlänglich bekannt. Im Falle von CED ist gerade der Zusammenhang des Rauchens mit MC bekannt, mehr zu dem Thema findest du in dem Artikel Nichtraucherzone Morbus Crohn

Andere identifizierte Einflussfaktoren, wie etwa das operative Entfernen der Mandeln im Rachen, hätte man dahingegen aber wohl weniger erwartet. Auch scheinen Umwelteinflüsse, die sich aus der Lebensweise und in Abhängigkeit von Hygienebedingungen ergeben von Bedeutung zu sein. Faktoren wie das mütterliche Stillen, das Leben in einer städtischen Umgebung oder die Einnahme von Antibiotika scheinen sich dabei vor allem im Kindesalter prägend auf die Entstehung von CED auswirken zu können. In Summe verdeutlicht dies einmal mehr, in welch engem Zusammenhang die Gesundheit des Darms mit dem gesamten Organismus steht. Dieses Wechselspiel zeigt sich auch bei den risikosenkenden Einflussfaktoren: Sei es die sportliche Betätigung im Alltag oder der regelmäßige Genuss einer guten Tasse Tee – Empfehlungen dieser Art gelten auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen als gesundheitsfördernd und scheinen sich durch ihre positive Wirkung auf den Organismus auch risikosenkend bei MC bzw. CU auszuwirken. In unserem Artikel „Aktiv sein #TrotzCED – aber mit welcher Sportart?“ kannst du nachlesen, welche Sportarten sich besonders bei CED eignen. 

Zusammenfassend sollte betont werden, dass es sich bei den gezeigten Ergebnissen nur um statistisch erhöhte Wahrscheinlichkeiten und keine generalisierbaren Aussagen handelt. Zudem konnte bisher lediglich ein Zusammenhang zwischen den genannten risikosteigernden bzw. -senkenden Einflussfaktoren und CED, jedoch keine Kausalität – also welche Faktoren Ursache und welche Folge einer CED sind – gezeigt werden. In jedem Fall solltest du dich immer mit deinem behandelnden Arzt zu den hier genannten Empfehlungen abstimmen, bevor du eine Anpassung im Alltag vornimmst.

Von Sport bis Tee trinken – teile uns gern deine Erfahrung mit und lass andere Betroffene auf unseren #TrotzCED-Social-Media-Kanälen wissen, welche Maßnahmen du im Alltag ergreifst. 

„Kollegen, ich muss euch was sagen.“ – Offenheit am Arbeitsplatz

„Unsichtbare Erkrankungen“, dazu zählen auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, sind für Außenstehende oftmals nicht auf den ersten (oder zweiten) Blick erkennbar. Nichtsdestoweniger nimmt CED einen großen Einfluss auf das alltägliche Leben von Betroffenen. Davon kann das Berufsleben natürlich nicht ausgeklammert werden. Gerade in einer Schubphase kann es beispielsweise zu vermehrten Krankheitstagen kommen. Eine zusätzliche Belastung kann dabei entstehen, wenn Kollegen*innen und Arbeitgeber*innen nicht über den Hintergrund, also deine CED, Bescheid wissen.

Elternsein mit CED

Ich bin keine schlechte Mutter, nur weil ich krank bin“ – Elternsein #TrotzCED (Teil 1)

Ellen Helfrich hat eine kleine Tochter – und Colitis ulcerosa. Die Diagnose bekam sie erst nach der Schwangerschaft. Es folgt ein mehrjähriger Schub, verschiedene Krankenhausaufenthalte und letztendlich die Entfernung des Dickdarms. Und das alles mit einem Baby bzw. Kleinkind. In Teil 1 unserer Reihe „Elternsein #TrotzCED“ erzählt Ellen im Interview über Herausforderungen, Alltag sowie Extremsituationen als Mutter mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED).

Rechte für CED Patienten

Patientenrecht kompakt (Teil 3): Meine Kasse und ich

Vergleichbar mit jeder anderen Geschäftsbeziehung gilt auch im Falle der vertraglich geregelten Erbringung von Gesundheitsleistungen das Prinzip der Leistungsvergütung. An diesem Punkt kommen die Krankenkassen ins Spiel. In diesem Spezial findest du Infos zu den Rechten und Pflichten des gesetzlich und privat versicherten Patienten und erfährst, was du beispielsweise im Falle einer Ablehnung durch Krankenkassenbescheid tun kannst.